Dienstag, 29. November 2016

Stippvisite in Stralsund

Nach einer Woche mit regelmäßigen Kamillendampfbäder ist die Erkältung soweit abgeklungen, dass der Kopf wieder frei ist, um einen City-Hopper-Ausflug zu unternehmen. Er führt diesmal in den Norden an die Ostsee. Mein Interesse gilt der Backsteingotik der alten Hansestadt Stralsund. Eine Tüte Hustenbonbon und eine Extrapackung Taschentücher waren natürlich mit im Gepäck.

Angenehm überrascht war ich von der Bahnfahrt. Weder auf der Hin- noch auf der Rückfahrt kam es zu Verspätungen, Änderungen in der Wagenreihung oder sonstigen Vorkommnisse über die ich mich auslassen könnte.

Das Wetter war für die Jahreszeit recht mild. Durch die dünne graue Wolkendecke gelang es der Sonne jedoch nicht vollständig durchzubrechen. Anders als bei meinem ersten Besuch 2009 als wir bei blauen Himmel auf unserer Radtour nach Rügen durch die Stadt an der Ostsee fuhren.

2009 auf dem Weg nach Rügen

Typisch für die Hansestadt sind die vielen Backsteingebäude. Bereits der Bahnhof aus dem Jahre 1905 empfängt die Fahrgäste im roten Backsteingewand. Der Weg zur Altstadt führt über den Triebseer Damm, der den Knieperteich vom großen Frankenteich trennt. In dem "Gartenhaus" mit seiner verspielten Backsteinfassade ist ein sozialtherapeutisches Therapiezentrum untergebracht.
Hauptbahnhof Stralsund
das "Gartenhaus"


Am Neuen Markt sind Handwerker emsig damit beschäftig die Buden für den Weihnachtsmarkt aufzubauen. Auch im Vorhof des Meermuseums wird fleißig an einem alten Fischkutter gewerkelt. Ebenso eifrig sind die Landschaftsgärtner damit beschäftigt die Uferpromenade am Knieperwall für die nächste Saison herzurichten.

der alte Kuter wird neu beplankt
und auch die Uferpromenade wird für die nächste Saison aufgehübscht

An der Stadtmauer entlang marschiere ich vorbei am Großen Haus des Stralsunder Theaters, das ohne den typischen roten Klinker auskommt ganz im Gegensatz zu dem Gebäude in dem das Hansa Gymnasium einquartiert ist.

Theater Großes Haus Stralsund
Hansa Gymnasium

Als ich um die Ecke biege, kann ich schon die Masten der Gorch Fock im Hafen sehen. Von der Informationstafel am Aufgang der Bark erfahre ich, dass es sich um die erste Gorch Fock handelt, die 1933 bei Blohm & Voss in Hamburg vom Stapel lief. Das Schulschiff der Bundesmarine mit dem gleichen Namen ist ein Nachbau aus dem Jahr 1958.

ohne Galionsfigur
die Gorch Fock I

Direkt am Kai liegt das alte Lotsenhaus. Etwas zurückgesetzt das Ozeaneum. Mit seiner modernen Architektur bildet es einen Kontrast zu den benachbarten alten Speichern im traditionellen Backsteinstil.

das alte Lotsenhaus
das Ozeaneum imKontrast zu den historischen Speichern

Folgt man den Kanälen am Hafen trifft man unweigerlich auf das Heiligengeist Kloster. Aus der Heiligengeist Kirche drangen die Klänge von Blechbläsern, die ihre Weihnachtslieder einstudierten. Natürlich ist auch die Gerhart Hauptmann Grundschule am Frankenwall in einem Backsteingebäude untergebracht.

das Heiligengeist Kloster
Grundschule Gerhart Hauptmann

Im Kern der Altstadt findet man zahlreiche Giebelhäuser wie z.B. das Scheelhaus mit seiner Giebelfassade aus dem 14. Jahrhundert an der Ecke Schill-/Fährstraße. In anderen Straße konnte man beobachten wie die alten Häuser liebevoll wieder aufgebaut und restauriert werden.

Scheelhaus
Restaurierung eines Giebelhauses

Auch auf dem Alten Markt vor dem gotischen Backsteinbau des historischen Rathauses, waren Arbeiter damit beschäftigt einen Weihnachtsmarkt aufzubauen. Sogar eine Eisbahn zum Schlittschuhlaufen war fast fertig und erhielt ihre finale Eisschicht. Mit ihren beiden mächtigen Türmen überragt die Kirche St. Nikolai den Alten Markt.

Stralsunder Rathaus
St. Nikolai

Mein letzter Gang führte durch die Ossenreyerstraße. Am Ende der Einkaufsstraße suchte ich mir eine geeignete Bäckerei, um meinen obligaten Abschiedskaffee zu trinken, bevor ich mich auf dem Weg zum Bahnhof machte, wo bereits mein Zug nach Hamburg wartete.

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