Als kleiner Steppke durfte ich meine Großmutter manchmal begleiten, wenn sie an die Chaussee zum Einkaufen radelte. Oma mit ihrem schwarzen, klapprigen Damenfahrrad, an dem über dem Hinterrad ein Netz angebracht war, damit ihr Rock sich nicht in den Speichen verhedderte und ich mit meinem kleinen, blauen Kinderrad.
"Fritze, pedd!" trieb Sie mich immer an, wenn wir aus dem Dorf zurück zu ihrem Haus fuhren. Was so viel hieß wie "Fritz, tritt in die Pedale!". Dann trat ich noch einmal kräftig in die Pedale, um die letzten Meter die Straße hinauf zu unserm Ziel zu schaffen. Dass sie mich dabei mit einem falschen Vornamen anredete, ignorierte ich dabei.
Der Leidenschaft fürs Radfahren bin ich seit dem treu geblieben und unternehme heute gerne Ausflüge mit dem Fahrrad in und um meine Heimatstadt Hamburg. Manchmal bleibt der Drahtesel auch im Stall und ich bummle auf Schusters Rappen durch die Stadt. Bei verschiedenen Gelegenheiten unternehme ich auch Stippvisiten in andere Städte.
