Donnerstag, 6. Juli 2017

Hafenkante

der Hamburger Hafen ist immer wieder einen Besuch wert

Wenn ich am Wochenende mal keinen Plan für einen Ausflug in Petto habe, zieht der Vorschlag zu einem Besuch des Hamburger Hafens immer. Wir haben schon etliche Spaziergänge entlang der Waterkant gemacht und es wird uns nie langweilig. Mit der U3 sind wir schnell am Baumwall und direkt am Hafen.

 historischer Einstieg in Hamburgs Sielnetz
Polizeiwache aus der ZDF Vorabendserie Hafenkante


Nur wenige Schritte vom U-Bahnhof  entfernt steht ein kleines, denkmalgeschütztes Häuschen es handelt sich um den Einstieg in Hamburgs Sielnetz. Von der zum Teil im Bau befindlichen Hafenpromenade hat man einen freien Blick auf den Hafen und das neue Wahrzeichen Hamburgs, die Elbphilharmonie. An der Kehrwiederspitze davor steht das Gebäude der alten Polizeiwache am Brookfleet, bekannt aus der Fernsehserie "Notruf Hafenkante". In der Realität ist dort ein Revier der Wasserschutzpolizei beheimatet. Beim Elbkrankenhaus handelt es sich in Wirklichkeit um ein Bürohaus. Weiter geht es an den Landungsbrücken. Hier ist man direkt am Ort des Geschehens. Das Schlepperballett, auf dem Foto Unten, lässt sich allerdings nur zum Hafengeburtstag bewundern. Der alte Elbtunnel, aus dem Jahr1907, wird zurzeit renoviert, eine Röhre ist bereits fertig und passierbar.

alter Hamburger Elbtunnel
beim Besuch der Fischauktionshalle...
kann man sich auch mal nasse Füße holen

Noch etwas älter als der Tunnel ist die Fischauktionshalle am St. Pauli Fischmarkt. Sie wurde bereits 1894 errichtet. Sonntags findet hier der weit über Hamburgs Grenzen bekannte Fischmarkt statt. Im Sommer von 5 bis 9:30 Uhr, im Winter von 7 bis 9:30 Uhr. Bei ungünstigen Wetterlagen muss man aufpassen, dass man sich keine nassen Füße holt. Bei Hochwasser tritt die Elbe über ihre Ufer und setzt die Halle sowie das umliegende Gebiet unter Wasser.

Stilwerkbrücke
Lokal "Zum Schellfischposten"

Zwischen umgebauten Getreidespeichern überspannt die Stilwerk-Brücke die mit Kopfstein gepflasterte Große Elbstraße. Der Name bezieht sich auf eine Reihe kleiner Geschäfte für Interieur und Design in der Ladenpassage. Nach dem anstrengenden Bummel durch die Läden, kann man eine Pause in dem kleinen Café einlegen. Wer es rustikaler liebt, der zischt vielleicht lieber sein Bier im Lokal Zum Schellfischposten, wo Ina Müller regelmäßig  zu später Stunde gerne mit ausgewählten Promis talkt.

das Dockland Bürogebäude
mit "atemberaubender" Aussicht über den Hafen

Es folgen die Markt- und Kühlhallen der Fischgroßhändler. Dahinter liegen das Cruise Center Altona sowie das "Dockland", ein sechsstöckiges Bürogebäude mit seiner markanten Silhouette. Wer die Mühe nicht scheut steigt die 140 Stufen auf die freie Aussichtsplattform hinauf. Oben angelangt kann man dann, nicht nur im sprichwörtlichen Sinn, den atemberaubenden Ausblick über den Hafen genießen.

"Hafenbahnhof"
gut versteckt der Schellfischtunnel

Hinter dem "Hafenbahnhof" befindet sich die alte Trasse der stillgelegten Altonaer Hafenbahn, die den Hafen mit dem Altonaer Bahnhof verbunden hat. Etwas versteckt und durch Gestrüpp bereits zu gewuchert, kann man den "Schellfischtunnel" entdecken, wie er von den umliegenden Anwohnern liebevoll genannt wurde.

Museumshafen Oevelgönne
historisches- und modernes Hebezeug

Gleich hinter dem ehemaligen Kühlhaus, in dem heute die Seniorenresidenz Augustinum untergebracht ist, befindet sich der Museumshafen Övelgönne. Hier liegen zahlreiche alte Dampf- und Segelschiffe, die man bestaunen kann. Während man am gegenüberliegenden Elbufer beobachten kann, wie moderne Containerriesen am Burchardkai entladen werden.

das Augustinum
im Hintergrund des Docklands die Köhlbrandbrücke

Vorbei am Oevelgönner Fährhaus geht es die steilen Treppen den Elbhang hinauf. Hier führt der Schopenhauer Weg durch den Rosengarten über den Donners- zum Heine-Park. Von hier genießt man den Ausblick über den Hafen aus einer gehobenen Perspektive. Noch einmal fällt der Blick auf das Dockland und die Köhlbrandbrücke im Hintergrund. Der Spaziergang durch den Grünzug auf dem hohen Elbufer setzt sich auf dem Altonaer Balkon fort.

auf dem Altonaer Balkon
Altonaer Fischmarkt

Wieder auf dem Fischmarkt geht es durch den Fußgängertunnel unter die Breite Straße hindurch in den Park an der St. Trinitatis-Kirche und weiter in den Pinnasberg zur St. Pauli Kirche am Antoniapark. Der Park Fiction entstand auf Initiative der Anwohner. Hoch über den St. Pauli-Landungsbrücken verläuft der Panoramaweg "Bei der Erholung" vorbei an dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin und dem ebenfalls bekannten Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie.

St. Pauli Kirche
Altonia Park
Deutscher Wetterdienst Hamburg

Über die Kersten-Miles-Brücke vorbei am Bismarck-Denkmal machen wir einen Abstecher zum Stintfang. Auf dem "Balkon" der Jugendherberge hat man noch einmal einen imposanten Blick über den Hafen und kann sich davon überzeugen, dass es in Hamburg einen Weinberg gibt.

der Eiserne Kanzler
Weinberg mit Hafenblick

Über den Venusberg geht es nun zur Michelwiese im Schatten des Hamburger Wahrzeichens. Am Nordende des Parks reckt er sich mit seinen 132m hohen Turm gen Himmel. Wie aus einer anderen Welt gefallen, findet sich am Rand der Grünanlage eine verkleinerte Nachbildung einer Moai-Statue von der Osterinsel. Wieder am Baumwall angelangt endet der Rundgang.

der Michel
Angelito - Moai Replik von den Osterinseln


Alle Fotos vom Ausflug an die Hafenkante