Freitag, 30. September 2011

Knopfzerbrechen

Die Bettelampeln für Radfahrer und Fußgänger (Amtsdeutsch: Anforderungslichtzeichenanlage) nerven mich, seit dem man sie zunehmend häufiger auch an den normalen Kreuzungen installiert. Etwas irritiert beobachtete ich neulich eine Passantin, die nicht mit ihrer Hand die gelbe, buckelige Fläche berührte, sondern unter dem Kasten auf Irgendetwas drückte, wobei die Leuchtmeldung "Signal kommt" prompt aufleuchtete und nicht erst nach drei Sekunden Verzögerung. Neugierig geworden, warf ich einen Blick unter den Sensorkasten und fand dort gut versteckt tatsächlich einen klassischen Knopf zum Drücken, der mir freundlich entgegen grinste. Nun frage ich mich warum gibt es das Sensorfeld und verbirgt den Knopf an der Unterseite?

der gut versteckte Druckknopf...
...lacht an der Unterseite
Der Knopf an der Unterseite ist zum Anfordern des Blindensignals. Wird dieser nicht betätigt bleibt das Suchsignal auch bei Grün aktiv. Bei Betätigung erklingt mit Grün auch der Gehton. Der Pfeil gibt dem Blinden die Gehrichtung vor.

Montag, 26. September 2011

Auf den Spuren der Hamburger Marschenbahn

Auf der Suche nach einem Radweg etwas abseits der Straßen zum Hohendeicher See an der Elbe entdeckten wir irgendwann die Trasse der ehemaligen Marschenbahn. Seitdem gehört die Route zu unseren Favoriten.

Sportboote an der Billhuder Insel
alter Wasserturm

Der Startpunkt für die meisten unserer Radtouren liegt in der Nähe der U-Bahnhaltestelle Wandsbek-Gartenstadt. Wo es geht wähle ich ruhige Wege entlang von Grünzügen oder durch Kleingärten. Auf der Elbinsel Kaltehofe ist die Straße hinter dem Elbdeich für den Autoverkehr gesperrt. Am Wochenende toben sich viele Radrennamateure aus. Wer es gemütlicher mag genießt die Aussicht auf die Wasserkunst, einem ehemaligem Klärwerk und dem Holzhafen.

Wasserkunst Kaltehofe
Blick über den Holzhafen auf das Kraftwerk Tiefstack

Hinter der Tatenberger Schleuse fahren die meisten Radsportler am Deich weiter, während wir abbiegen und entspannt auf dem Tatenberger Marschenbahndamm weiter radeln. Zwischen Feldern und Wiesen führt er durch die Elbmarsch über Ochsenwerden und Fünfhausen nach Zollenspieker, einem beliebten Ausflugziel für Biker. Am Fähranleger bietet ein Imbiss die Möglichkeit für eine Erholungspause. Während wir uns bei einem Alsterwasser erfrischen schauen wir uns das Treiben auf der Elbe an oder bestaunen die Motorräder der Biker, die hier mit uns eine Pause einlegen.

Tatenberger Marschenbahntdamm
Fähranleger Zollenspieker
Pegelturm

Heute bin ich allein auf Tour. Die Pause fällt kurz aus. Noch ein Blick auf das Zollenspieker Pegelhaus, dann fahre ich weiter am Deich entlang die Elbe aufwärts bis ich am Kirchwerder Mühlendamm nach Norden abbiege. Mein Weg führt mich dann auf der Trasse der Kirchwerder Marschenbahn weiter nach Osten. Doch ich lasse es mir nicht nehmen noch schnell einen Abstecher zur Riepenburger Mühle zu machen, um dort einen Schnappschuss zu knipsen. Kurz vor West-Krauel verlasse ich die Bahntrasse und mache mich langsam wieder nach Norden in Richtung Heimat. Am Hofcafé Eggers ist tote Hose. Keine Chance auf ein Stück Kuchen. Ohne Pause fahre ich weiter. Die Gose-Elbe begleitet mich ein Stück des Weges. Dann wechsle ich ans Ufer der Dove-Elbe. Für die altehrwürdige Dreieinigkeitskirche lege ich noch einen kurzen Fotostopp ein. Dann mache ich mich ohne weitere Zwischenstopps auf den Heimweg. Wobei ich wieder möglichst die Hauptstraßen meide ruhige Wege entlang von Grünzügen wähle.

Hof Eggers
Dreieinigkeitskirche
die Bille in der Boberger Niederung

Nach gut 65 km erreiche ich meinen Ausgangspunkt. Am Imbiss im U-Bahnhof gönne ich mir einen Döner und ein kaltes Getränk zur Erfrischung.

hier gibt's weitere Bilder von der Tour nach Kirchwerder