Freitag, 10. Juli 2015

Paddeltour durch Wilhelmsburg

Als am letzten Juniwochenende die ganze Stadt wieder bebte, haben auch wir uns in das Epizentrum des Geschehens begeben. Obwohl selber kein Biker wollten wir das Schauspiel der Hamburg Harley Days einmal aus der Nähe miterleben. Pünktlich zur Sonntagsparade waren wir am Großmarkt. Das Spektakel war beeindruckend. Bedauerlicher Weise hatte ich weder eine digitale Knipskiste noch Smartphone dabei. Daher hier nur der Link zu den Harley Days.

Auf dem Weg zu den Großmarkthallen bemerkten wir den gut ausgebauten Radwanderweg am Stadtdeich, der hinter den Markthallen entlang führte. Diesen weißen Fleck auf unserer Tourenkarte wollten wir am vergangenen Wochenende auskundschaften. Doch zunächst stand auch noch ein Abstecher in der Hafencity auf dem Programm. Der Zieselpark mit seinen kleinen All Terrain Vehikeln hatte schon nach dem Besuch der Harley Days unsere Interesse geweckt. Leider war es an dem Tag total überlaufen. Wir hätten eine Stunde auf das Vergnügen warten müssen. Auch dieses Mal hatten wir kein Glück. Wir waren zu früh dran. Bis die Ziesel einsatzbereit gewesen wären, hätten wir wieder eine längere Wartezeit in Kauf nehmen müssen. Auf dem Weg zu Stadtdeich am Oberhafen, gönnten wir uns eine Erfrischung in der bekannten Oberhafen Kantine. Im gemächlichen Tempo, der Hitze angepasst, radelten wir hinter den Großmarkthallen weiter.  Weil wir uns spontan entschlossen hatten zum Wilhelmsburger Inselpark zu fahren, kehrten  wir nach einer Ehrenrunde auf der Entenwerder Insel zu den Elbrücken zurück.



Pause im Biergarten


Am Vogelhüttendeich fanden wir einen lauschigen Biergarten. Während wir dort unseren Flüssigkeitshaushalt wieder ausglichen, reifte bei uns der Gedanke den Ausflug zum Inselpark mit einem Kanu fort zu setzen. In dem Lokal "Zum Anleger" konnte man für 5,-€ pro Nase und Stunde ein Tretboot oder ein Kanu mieten, oder drei Stunden zum Preis von 10,-€. Die Bezahlung wurde im Voraus verlangt. Die Kanus lagen auf dem Steg. Wie bereits im Biergarten galt auch hier Self-Service. Dafür gab es einen Flyer, auf dem auch eine Karte mit den Wasserwegen abgedruckt war und noch ergänzende Hinweise von der Tresenbedienung an welchen Stellen wir das Boot über Land zu transportieren hätten. Vom Ernst-August-Kanal schipperten wir in den Assmannkanal dessen Ufer von Kleingärten gesäumt sind. Von den anschließenden Rathauswettern folgten wir einem Entwässerungsgraben durch die das Gelände der Internationalen Bauausstellung, der uns zum Inselpark führte.

Klein Venedig in Wilhelmsburg

Ein Wehr kurz hinter dem Water-House Triplex 4 versperrte uns die Weiterfahrt. Mit vereinten Kräften zogen wir das Boot über die Uferböschung um das Hindernis herum. Im stark mit Algen zu gewucherten Graben mühten wir uns weiter zum Kuckuksteich. Der angedachte Zwischenstopp in der Willi Villa, wo es laut Prospekt leckere Getränke und Snacks geben sollte musste leider ausfallen, weil das Lokal geschlossen hatte. Zunächst paddelten wir etwas orientierungslos auf dem Teich umher, bis wir einen schmalen Tunnel entdeckten. Das Schild mit der Aufschrift "Durchfahrt auf eigene Gefahr" konnte uns nicht abschrecken. Nach etwa 20m erreichten wir wieder das Tageslicht und den Mahlbusen-Teich. Im Kückenbrack trafen wir auf Jugendliche, die bei einem Bad im Teich eine Abkühlung vor der sommerlichen Hitze suchten. Die letzten Meter bis zur Mengestraße verlief ein Kanal durch den Inselpark. Dann war Schluss. Eine Slipanlage gibt es hier anscheinend nicht. Um auf die andere Seite der Straße in die Rathauswettern zu gelangen, hätten wir das Kanu tragen müssen. Das wollten wir uns allerdings mit dem schweren Boot nicht zumuten. So blieb uns nur den 5km langen Weg, den wir gekommen waren, auch wieder zurück zu paddeln. Trotzdem erreichten wir unseren Ausgangspunkt innerhalb der vorgegebenen drei Stunden und waren auch noch fit genug das Boot wieder auf den Steg zu wuchten. Bevor es mit dem Rad heimwärts ging zischten wir ein noch kühles Alsterwasser im Biergarten.