Mittwoch, 2. November 2016

Stippvisite in Leipzig

Frühes Kommen sichert gute Plätze. Also früh aus den Federn. Um kurz nach sechs geht der Zug nach Leipzig. Auf dem Plan des Wagenstandsanzeigers ist allerdings kein Zug um diese Uhrzeit eingetragen. Lediglich Ein Zug mit der gleichen Nummer 20 Minuten später. Auf der elektronischen Anzeige ist lediglich angegeben, in welchem Bereich des Bahnsteigs die Wagen der 1. Klasse halten. Eigentlich auch egal, da ich eh keine Platzreservierung nutze. Mit nur fünf Minuten Verspätung trifft der ICE ein und hält im hinteren Teil des Bahnhofs 20m vor meinem Standort. Ich finde einen freien Platz für mich und mein "Kleines Schwarzes". Bei der Planung der Sightseeing Tour ist eine Streckenlänge von mehr als 20Km heraus gekommen. Daher habe ich mein Faltrad von Brompton dabei. Die Haltezeit ist verkürzt somit starten wir pünktlich und kommen auch pünktlich im Leipziger Hauptbahnhof an.

Ankunft Leipzig Haupbahnhof
bunte Hausfassade

Hier beginnt mein Streifzug durch die sächsische Stadt. Schon bald weiche ich von meiner geplanten Route ab, weil ich immer wieder neue faszinierende Ecken entdecke. An der Nikolaikirche ist eine Bronzetafel in das Straßenpflaster eingelassen, mit der genauen Anweisung für den Blickwinkel und die Einstellung der Kamera zum gelungenen Schnappschuss der Kirche. Ich lasse mich weiter durch die Gassen und Hinterhöfe treiben.

so wird's ein guter Schnappschuss...
...von der Nikolai Kirche
auch ein Blick in die Hinterhöfe lohnt sich

Am Marktplatz vor dem alten Rathaus versuche ich den Faden wieder aufzunehmen. Mache meine Fotos vom Gothe Denkmal vor der Alten Börse und hätte fast das bekannteste Lokal der Stadt verpasst. Das durch Goethes Faust berühmte Weinlokal "Auerbachs Keller" liegt unter der Mädler Einkaufspassage. Zwei Treppen hinter den Bronzefiguren führen zu den Sälen des Lokals hinab.

das "Alte Rathaus"
Denkmal vom Deutschen Dichter und Denker Johann Wofgang von Goethe
Auerbachs Keller

Frei nach dem Zitat aus Gothes Faust "zum Golde drängt…" lasse ich mich abermals vom rechten Pfad abringen. Die goldverzierte Fassade einer Bankfiliale hat mich in ihren Bann geschlagen. Nur wenige Schritte weiter stoße ich auf die Thomaskirche, in der Johann Sebastian Bach in seiner Leipziger Zeit von 1723 bis 1750 als Kantor diente. Gerne hätte ich mich bei einem heißen Tee in der gegenüberliegenden Konditorei Kandler aufgewärmt. Da ich jedoch von meinem Plan abgewichen bin zieht es mich weiter. Ich nehme mir vor bei meinen nächsten Ausflügen eine Thermoskanne mitzunehmen.

"Nach Golde drängt, am Golde hängt. Doch alles"
Thomas Kirche
die gute Gelegenheit für ein Heißgetränk lasse ich sausen

Es folgen noch zwei weitere Türme. Zunächst der Turm des "neuen Rathauses", der mit 114,7m der höchste Rathausturm Deutschlands sein soll. Das City-Hochhaus am Augustus Platz überragt ihn mit seiner Höhe von 142m auch ohne seine Antenne. Etwa in der Mitte des Platzes liegt der Mendebrunnen, südlich davon das Gewandhaus. Am nördlichen Ende wird der Platz durch die Oper und an der  westlichen Seite durch die neue Fassade der Universität begrenzt.

das "neue Rathaus"
City-Hochhaus
Mendebrunnen vor dem Gewandhaus Konzertsaal
Leipziger Universität

Nach einer Neuorientierung finde ich den Weg zurück zu meiner Route. Sie führt mich entlang der Straße des 18. Oktober, die an die Völkerschlacht von 1813 gegen Napoleon erinnern soll. Gleich zu Beginn steht der neu renovierte Bayerische Bahnhof. Auch ein paar typische Plattenbauten stehen hier. Dann noch schnell einen Schnappschuss von der Russischen Gedächniskirche sowie der Deutschen Nationalbibliothek bis ich endlich am Völkerschlachtdenkmal, dem südlichen Ende meiner Tour angelangt bin.

strahlt im neuen Glanz, der Bayerische Bahnhof
typische Plattenbauten aus Zeiten der DDR
Russische Gedächniskirche
Deutsche Nationalbibliothek

Schnell habe ich auch meine Bilder hier im Kasten. Nun geht es zurück in Richtung Zentrum. Doch vorher will ich noch einen Blick auf das Panorameter werfen. Auf dem Weg dorthin verfahre ich mich. Dank meines Navi finde ich jedoch schnell wieder zurück auf den rechten Pfad. Noch ein kurzer Abstecher vorbei an der Peterskirche bevor ich am Bundesverwaltungsgericht ankomme.

Völkerschlachtsdenkmal
Panorameter
Peterkirche

Über einen kleinen Umweg vorbei an der Bibliotheca Albertina, der Bibliothek der Universität, erreiche ich wieder das Altstadtzentrum. Nach einem Blick auf die Uhr und der noch zu fahrenden Route gönne ich mir eine Pause. Das Wetter ist herbstlich frisch. Endlich komme ich zu meinem Heißgetränk, um meine steifen Finger etwas aufzutauen.

Bundesverwaltungsgericht
Bibliotheca Albertina

Dann mache ich mich auf zur letzten Etappe. Es geht nördlich in Richtung Leipziger Zoo vorbei an der historischen Kongreßhalle. Am Poetenweg darf ich natürlich einen Halt beim Gohliser Schlösschen nicht versäumen. Ein Highlight, das die Sightseeing Busse auch auf ihrer Route anfahren. Die nächste Sehenswürdigkeit ist nur wenige Minuten entfernt. Mit meinem Rad bin ich schnell am Schillerhaus in der Menckenstraße, wo der Dichter die erste Fassung seines Gedichts An die Freude schrieb. Damit hatte ich auch den letzten Punkt meiner Liste abgehakt und machte mich auf dem Weg Bahnhof.

Kongreßhalle
Golisher Schlösschen
Schillerhaus

Bei einem heißen Kaffee verdrückte ich die letzten Stullen meines Reisproviants bis mein Zug nach Hamburg eintraf.

weitere Fotos aus Leipzig

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