Donnerstag, 4. März 2021

"Ersatzteil" für alte Magura HS33

Zu dem Fahrradfuhrpark, den ich in unserem Familienkreis betreue gehört auch ein Mountainbike (MTB) mit einer Magura HS33 (2005) Felgenbremse. Trotz regelmäßiger Wartung gab neulich das Gewinde der Stellmutter im Bremsgriff nach. Zum Glück nur bei einer Testfahrt. Bei einer wirklichen Notbremsung hätte es fatale Folgen haben können. Da wegen des Corona Lockdowns die Fahrradläden im Umkreis alle geschlossen hatten, versuchte ich mein Glück in den Onlineshops meiner regionalen Händler, in der Hoffnung ich könnte eine neue Stellmutter per Click & Collect kaufen. Doch schnell merkte ich, dass das Teil nicht mehr lieferbar war, weil es vom Hersteller nicht mehr hergestellt wird. Einen letzten Versuch machte ich bei Trial-World. Dort stieß ich auf einen kompletten Bremsgriff mit Stellmutter (TPA). Der Preis war auf Anfrage zu erfahren. Nach meiner Anfrage per Mail erhielt ich auch dort einen abschlägigen Bescheid. Man bot mir allerdings ein komplettes TPA Kit von Hashtagg  zu einem annehmbaren Preis an. Die Einzelteile waren nicht aus Plastik, sondern aus eloxiertem Aluminium. Umgehend bestellte ich gleich ein Paar für beide Bremshebel.  

Nach fünf Tagen landete die Lieferung bei uns im Briefkasten. Wahrscheinlich wäre es noch schneller gegangen, wenn kein Wochenende dazwischen gelegen hätte. Soweit so gut. Doch schon beim Auspacken des ersten TPAs bekam ich eine Panikattacke. Irgendetwas Winziges kullerte aus der Plastiktüte auf den Boden. Bei der Kontrolle des zweiten TPA stieß ich auf ein klitzekleines Kügelchen, das unter den Tisch gerollt sein musste. Mit sehr viel Glück und einem starken Magneten fand es sich jedoch wieder an nachdem ich das halbe Zimmer danach abgetastet hatte. Einen Warnhinweis oder eine Montageanleitung, auf der man etwas von den Kleinstteilen erfahren hätte, lag nicht bei. Die Kugel sollte mit Hilfe einer ebenso kleinen Feder dafür sorgen, dass die Stellmutter in kleinen Schritten einrastet und damit verhindern, dass sie sich von selbst verstellt. Bei der Montage war ich vorsichtig. Ich hatte mir ein altes Backblech auf den Tisch gelegt und dann die Teile dorthin ausgepackt, um sie zu montieren. Ein zweites Mal wollte ich mein Glück nicht auf die Probe stellen. Aber so recht geschmeidig ließ sich die fertig montierte Stellmutter nicht bewegen. Trotz hohem Kraftaufwand bewegte sie sich nicht. Damit ließ sich auch der Gewindebolzen nicht einschrauben. Schon im ausgebauten Zustand, wenn man die Mutter mit den Lagerschalen zwischen den Fingern hielt konnte man sie kaum bewegen. Auch nachdem ich das Stellrad und die Lager leicht eingefettet hatte, drehte es sich nicht. Nach einigen Versuchen gab ich auf und montierte das TPA ohne Kugel und Feder. So konnte man es wenigstens bewegen, selbst auf die mögliche Gefahr hin, dass es sich eventuell nach einiger Zeit verstellt. 

ohne Rastfeder und -Kugel dreht's sich