Mittwoch, 16. September 2015

Kistenschieber und Hochstapler

Schon seit längerem stand es bei uns auf dem Ausflugsprogramm. Aber bisher hatten wir es immer wieder verdräng oder keine Zeit. Die Rede ist von einer Hafenrundfahrt. Allerdings nicht mit einer Barkasse zu Wasser, sondern mit einem Bus zu den Containerterminals des Hamburger Hafens. Das Busunternehmen Jasper hat ein Abkommen mit der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), die es erlaubt die Terminals zu besuchen. Da wir rechtzeitig dran waren machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch die HafenCity und steckten unsere neugierigen Nasen auch einmal in das Modell der Elbphilharmonie, das im Elbphilharmonie Pavillon auf den Magellanterassen zu bestaunen ist.

das Sumatra Kontor
die Elbphilharmonie
Modell des Konzertsaals von Innen

Vor Antritt der Busfahrt muss man wegen internationaler Sicherheitsvorschriften für Schiffs- und Flughäfen, seinen Personalausweis vorzeigen. Erst dann fährt der Bus ab. Bevor es zu den Containerterminals ging, machten wir einen Abstecher zu den "50er Schuppen". Die auf dem Kleinen Grasbrook am Australiakai gebauten Schuppen waren die größten und modernste ihrer Zeit. Bis in die 1980er Jahre wurden hier Waren gelagert und umgeschlagen. Seit 2002 stehen sie unter Denkmalschutz und beherbergen das Hafenmuseum. Wegen einer Medienveranstaltung mussten wir auf einen Besuch verzichten. Im dichten Feierabendverkehr zuckelten wir im Schneckentempo über die Köhlbrandbrücke, was uns eine gute Gelegenheit bot die Aussicht über den Hamburger Hafen zu genießen. In direkter Fahrt ging es zum Terminal Altenwerder.

50er Schuppen
Panoramablick von der Köhlbrandbrücke

Bevor wir in den abgesperrten Bereich fuhren wurden wir von unserem Tourbegleiter auf das Film- und Fotografierverbot aufmerksam gemacht. Auf dem Gelände transportieren autonome Fahrzeuge die Container von den Containerbrücken, die die Schiffe entladen zu den Abstellplätzen, wo sie von ebenfalls computergesteuerten Laufkatzen weitertransportiert und aufgestapelt werden. Lediglich die riesigen Containerbrücken am Kai werden von Menschenhand gesteuert. An Bord der Schiffe sind ebenfalls Menschen im Einsatz, die die Ladung laschen oder sichern müssen. Während unseres Besuches lag gerade der Containerriese Baselexpress am Kai und wurde entladen.

Auf dem Weg zum nächsten Terminal am Burchardkai machten wir einen Zwischenstopp in der Seemannsmission "Duckdalben". Hier hatten wir die Gelegenheit uns ein wenig die Beine zu vertreten und eine Erfrischung zu uns zu nehmen.

Cotainer ohne Ende
bloß nicht unter die Räder der Van Carrier kommen

Das Terminal am Burchardkai ist die größte und älteste Anlage dieser Art in Hamburg.  Ein Fotografierverbot gab es hier nicht aber aus Sicherheitsgründen wurden wir von einem Servicefahrzeug begleitet. Hier werden die Van-Carrier, die die Stahlkisten auf der Kaianlage transportieren, noch manuell gesteuert. Geschickt manövrieren die Fahrer, die in 12m Höhe in ihrer Glaskabine thronen ihre langbeinigen Fahrzeuge zwischen den Container umher. Noch höher sitzen die Führer der Containerbrücken. Ihr Arbeitsplatz befindet 40m über dem Boden. Auch auf der Rückfahrt zu unserem Ausgangspunkt erfahren wir eine Menge Wissenswertes im Umgang mit den Stahlboxen.

Containerschiff und -Brücke im Jahr 1984

und heute
 
Mehr Bilder von unserer Hafenrundfahrt findet ihr in dem Online-Fotoalbum


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