Mittwoch, 21. Dezember 2016

Stippvisite in Düsseldorf

Die Zugfahrt nach Düsseldorf verlief ohne Zwischenfälle. Keine Verspätung oder geänderte Wagenreihung brachte Hektik zum Start einer neuen Stippvisite. Auf den EC (EuroCity) der SBB (Schweizerischen Bundesbahnen) ist eben Verlass. Im Großraumabteil waren noch genügend freie Sitzplätze. Mit dem letzten Buch bin ich durch. Zwar hatte ich eine neue Reiselektüre dabei aber nach der faden Genuss beim Lesen von "Girl On The Train", war meine Leselust immer noch gedämpft (eine ausführlichere Buchkritik möchte ich mir ersparen). Stattdessen machte ich ein kleines Nickerchen und verschlief einen Teil der Bahnfahrt. Nach der Ankunft in Düsseldorf war ich daher noch etwas schlaftrunken. Gut, dass ich mein "Kleines Schwarzes" dabei hatte. Das Radfahren brachte mich gleich wieder auf Trab. Ein durchgängiges Radwegenetz gibt es in dem Teil D-Dorfs, den ich durchradelt habe, leider nicht. Mal gab es die klassischen Radwege neben dem Fußweg, dann markierte Fahrradstreifen auf der Straße oder man  durfte sich den Gehweg oder die Fahrbahn mit den anderen Verkehrsteilnehmern teilen. Schon nach der dritten Ecke wechselte ein Kleintransporter beim Abbiegen auf meine Spur und bremste mich anschließend aus, weil er einparken wollte. Überhaupt schienen weniger Radfahrer als in Berlin oder Hamburg unterwegs zu sein, ganz zu schweigen von Münster.

Von den Bäumen im Hofgarten konnte ich das Tschilpen der
Halsbandsittiche hören. Zu sehen bekam ich sie leider nicht.
mit großen Rädern und tiefem Einstieg sicherer Unterwegs

Also war ich froh als ein Teil meiner Route erst durch den nördlichen Teil des Hofgartens und dann durch den Rheinpark führte. Im Hofgarten vernahm ich fremdartiges Vogelgezwitscher. Leider gelang es mir nicht einen Schnappschuss von den scheuen, bunten Vögeln zu machen. Zwischendrin drehte ich noch eine Ehrenrunde um die St. Adolfus Kirche. Wie so häufig, wenn ich mit meinem Brompton unterwegs bin, werde auf das Faltrad angesprochen. Dem freundlichen, betagten Herrn riet ich jedoch von einem möglichen Kauf ab, weil "Kleinräder" ein weniger stabiles Fahrverhalten haben als z.B. Räder mit 28" Bereifung

in der Tonhalle haben die Düsseldorfer Symphoniker ihr Zuhause
erste Anlaufstation viele Fahrgäste von den Touristenbussen

Eine Weile fuhr ich am Rheinufer entlang. Vorbei an den Rheinterrassen und der Tonhalle und unter der Oberkasseler Brücke hindurch bis zum Burgplatz mit dem Schlossturm. Hierher strömten die vielen Besucher, aus den Touristenbussen am Parkplatz vom Tonhallenufer. Im Schatten des Turmes drehte ein Riesenrad seine Runden umringt von den Buden eines Weihnachtsmarktes.

Weihnachtsmarkt vor dem alten Rahaus
kurze Erholungspause im Alten Hafen

Ein kleines buntverziertes Kinderkarussell drehte auf dem Weihnachtsmarkt vor dem alten Rathaus seine Runden. Ich widerstand den verlockenden Düften von Bratwürsten, Kartoffelpuffern und anderen Leckereien und schob weiter. Vorbei am Hoppeditz Denkmal zum alten Hafen. Dort konnte ich wieder aufsatteln und weiterradeln.

Staatskarossen vor dem Landtag
das "Stadttor"

Nach einem Abstecher am Stadtmuseum kehrte ich zurück an das Ufer des Rheins. Flussaufwärts unter der Rheinkniebrücke hindurch kreuzte ich den Weg zahlreicher Staatslimousinen vor dem Landtag. Dahinter ragt imposant der Rheinturm in den Himmel und gleich dahinter das "Stadttor".

"Medienhafen"
Hans-Albers-Denkmal

Als "Jung von de Waterkant" schlug mein Herz gleich ein wenig schneller als mein Blick auf den Medienhafen fiel, der mich an die Hafencity meiner Heimatstadt erinnerte. Eifrig fing ich die Eindrücke mit meiner Digitalkamera ein. Am Hans-Albers-Denkmal kam es zu einer willkommenen kurzen Unterbrechung als mich ein Passant in ein Fachgespräch über Falträder verwickelte.

Ständehaus an der Südlichen Düssel

Schweren Herzens trennte ich mich vom Düsseldorfer Hafen. Doch schon nach einigen hundert Metern traf ich auf Wasser. Im Ständehauspark überquerte ich die Südliche Düssel. Schnell noch ein Schnappschuss vom Ständehaus. Auch hier hörte ich das Gezwitscher der Halsbandsittiche. Vor die Linse bekam ich sie jedoch auch hier nicht. Am Graf-Adolf-Platz bekam ich beim Anblick des Berliner Imbiss Heißhunger auf eine Bratwurst. Der Andrang war mir allerdings zu groß, so fuhr ich mit hängendem Magen weiter.

die Kö
Musikpavillion

Natürlich durfte ein Abstecher an die Kö nicht fehlen. Auf dem Weihnachtsmarkt am Heinrich-Heine-Platz forderte mein knurrender Magen sein Recht. Mittendrin zwischen den bunten Buden war der Musikpavillon kaum auszumachen. Auch er erstrahlte im festlichen Glanz. Nur wenige Schritte weiter hinter dem Wilhelm-Marx-Haus hatte der Sternchen Markt seine Buden aufgebaut.

Trauerort hinter der Berger Kirche
Düsseldorfer Radschläger

Überall in den Straßen der Altstadt waren bunte Weihnachtsbuden aufgestellt. Etwas abseits des Trubels hinter der Berger Kirche fand sich ein Ort der Besinnung für Trauende. Nach ein paar Minuten Gedenkpause stürzte ich mich wieder ins Leben, das vor dem Ueriger Brauhaus in Form eines Düsseldorfer Radschlägers Purzelbäume schlug.

Max Ernst "Haberkuk" vor der Kunsthalle
flog da nicht eben ein Halbandsittich in die kleine Kiefer oben vom Dreischeibenhaus?

Ein Blick auf die Uhr mahnte mich zur Eile. Allmählich musste ich mich auf den Weg zum Bahnhof machen, wollte ich meinen Zug noch bekommen. Für ein paar Fotos auf den Weg fand sich jedoch noch Zeit. Dafür war ich bereit auf meine übliche Kaffeepause vor Abfahrt meines Zuges zu verzichten.

mehr Fotos vom Ausflug nach D-Dorf

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