Montag, 12. Dezember 2016

Stippvisite in Dresden

Nach einem Besuch auf dem Nürnberger Christkindlmarkt musste ich mir natürlich auch ein Bild vom Striezelmarkt in Dresden machen. Also ging es mit dem Eurocity EC 173 der Českė dráhy (Tschechische Bahnen) über Berlin ins schöne Elbflorenz. Am Montagmorgen musste ich natürlich damit rechnen, dass viele Pendler in die Bundeshauptstadt mit dem Zug unterwegs waren. Trotzdem hatte ich Glück und fand für mich und mein "Kleines Schwarzes" (Faltrad) einen Platz. Während der gut vierstündigen Fährt versuchte ich in dem Buch von Paula Hawkins (Girl On The Train) voran zu kommen. Doch immer wieder fielen mir die Augen zu. Frisch ausgeruht und pünktlich erreichte ich mein Ziel an der Elbe. Für meine Rückfahrt hatte ich mir den EC 378 heraus gesucht, weil auch er direkt durchfährt und nicht all zu spät in Hamburg ankommt. Leider fährt der Zug schon um kurz vor drei Uhr nachmittags ab. Also musste ich mich sputen, wollte ich alle Sehenswürdigkeiten, die ich mir auf meiner Route zusammengestellt hatte, abklappern.

Also das "Kleine Schwarze " auseinander falten und ab ging die Post. Leider war es etwas kalt. Besonders auf dem Rad. So dass ich meine Handschuhe überziehen musste, was mich leider in der Bedienung meiner Kamera etwas behinderte. Das Navigieren mittels Smartphone funktionierte nur mit den bloßen Fingern.

die ehemalige Zigarettenfabrik Yendize
das Japanische Palais am Königsufer
Goldenes Reiterstandbild von August dem Starken
Zunächst geht es im weiten Bogen um die Altstadt herum. Kurz bevor ich auf der B6 die Elbe überquere mache ich den ersten Fotostopp bei der ehemaligen Zigarettenfabrik Yendize. Dann geht es weiter am nördlichen Königsufer, wo ich zunächst das Japanische Palais passiere und dann den Goldenen Reiter meine Aufwartung mache. Der Weihnachtsmarkt zu seinen Füßen ist zwar gut besucht, ist aber noch nicht der berühmte Striezelmarkt.

die Martin-Luther-Kirche
großer Andrank vor und im Milchladen "Pfund"
2011 noch im Bau
2016 die umstrittene Walsschlösschenbrücke ist in Betrieb

Auf dem Weg zum historischen Milchladen der Gebrüder Pfund drehe ich noch eine Ehrenrunde um die Martin-Luther-Kirche, deren Turm gerade renoviert wird. Auf einen Besuch des Ladens mit seinen reich verzierten Kacheln an den Wänden verzichte ich, weil gerade ein Sightseeing Bus eine Ladung Touristen abgesetzt hat, die sich hinein drängeln. Ich eile lieber weiter, mache einen Schnappschuss von der umstrittenen Waldschlößchenbrücke und kämpfe mich dann den Elbhang hinauf.

die Dresdener "Schwebebahn"
das Blaue Wunder
Schloss Albrechtsberg

In einer rasanten Schussfahrt geht es dann wieder hinunter ins Tal, wo ich ein wenig herum radeln muss bis ich endlich die Talstation der Dresdener "Schwebebahn" entdecke und habe das Glück ein paar gelungene Fotos zu knipsen, als sie gerade den Elbhang hinauf schwebt. Mein Weg führt mich direkt über das "Blaue Wunder", wie die Stahlbrücke im Volksmund genannt wird, zurück an das Südufer der Elbe. Entlang dem Elbradwanderweg mache ich noch ein paar Bilder von Schloss Eckbert und dem benachbarten Schloss Albrechtsberg am nördlichen Hang.

die Gläserne Manufaktur
Sächsische Staatsministerium der Finanzen
Hochschule für Bildende Künste

Nach einem kurzen Abstecher bei der Gläsernen Volkswagen Manufaktur, kehre ich wieder an die Uferpromenade zurück. Das Sächsische Staatsministerium der Finanzen am gegenüberliegenden Königsufer muss als Hintergrundbild für eine Porträtaufnahme meines "Kleinen Schwarzen" herhalten. Am Südufer der Elbe steht die Sonne direkt hinter der Hochschule der Bildenden Künste und lässt die gläserne Kuppel im strahlenden Licht scheinen.

der Strietzelmarkt
auf dem Dresdener Altmarkt

Semperoper, Frauenkirche und die anderen Sehenswürdigkeiten muss ich aus Zeitgründen auslassen wollte ich noch einen Bummel über den Strietzelmarkt machen. Dort stärke ich mich noch mit einer Bratwurst an einem Imbissstand am Rande des Marktes. Etwas abgekämpft radelte ich zum Bahnhof. Da mein Zug 10 Minuten später eintreffen sollte, hatte ich noch ausreichend Zeit für ein Heißgetränk. Im Großraumwagon fand sich wenig später ein Platz, an dem ich meine Reiselektüre fortsetzen konnte. Auf dem Weg nach Berlin bin ich nur einmal eingenickt. Die Geschichte nahm allmählich an Fahrt auf. Wie auch unser Zug, der wieder im Zeitplan war. Bis Ludwigslust. Da wurde uns mitgeteilt, dass es auf unbestimmte Zeit, wegen eines Oberleitungsschadens, nicht weitergeht. Worauf fast alle Mitreisenden ihre Smartphones zückten um ihre Angehörigen zu informieren. Nach etwa einer viertel Stunde, wurden die Reisenden, die nach Hamburg wollten, aufgefordert in den EC 174 auf dem gegenüberliegenden Gleis zu steigen. Der dort bereits seit zwei Stunden auf eine Weiterfahrt wartete und vor unserem Zug weiter fahren würde. Worauf ein Großteil der Reisenden mit Sack und Pack über den Bahnsteig hetzte. Die restlichen Sitzplätze waren schnell belegt. Ich ergatterte mir eine mehr oder weniger bequemen Stehplatz vor einer defekten Ausstiegstür zwischen den Wagons, wo ich mich notfalls auf die Treppe setzen konnte. Als dann nach wenigen Minuten der Zug anruckte und tatsächlich losfuhr, ging lauter Jubel durch den ganzen Zug. Bei der Einfahrt im Bahnhof von Büchen mussten wir noch kurz warten, bis ein voran gefahrener Zug abgefertigt wurde. Dann ging es zügig weiter bis nach Hamburg. Ein Gutes hatte die ganze Aufregung und Verspätung, ich schaffte es endlich das langweilige Buch durchzulesen.


Zum Trost habe ich noch ein paar Fotos aus Dresden von unserem letzten Besuch 2011

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