Mittwoch, 17. Juni 2015

Radtour an der Elbe und am NOK - von Hanerau-Hademarschen nach Rendsburg

Da wir die einzigen Touristen in den wohl überwiegend von Monteuren besuchten Gasthof waren, saßen wir an diesem Morgen ziemlich einsam im Frühstücksraum. Die Handwerker waren schon vor uns aufgestanden. Trotzdem war das Buffet wieder gut gefüllt. Nur bei der Bestellung meines Tees, hatte die Bedienung danebengegriffen. Statt einer Ostfriesenmischung fand sich ein Aufgussbeutel mit Earl Grey Tee in meinem Kännchen. Im örtlichen Supermarkt frischten wir noch unseren Reiseproviant auf bevor es wieder auf Tour ging.

Leinen Los zur dritten Etappe
Umweg über den Gieselau-Kanal
kein Schiff wird kommen

Auf direkten Weg radelten wir zur Kanalfähre Fischerhütte und ließen uns auf das Nordufer übersetzten. Zunächst folgten wir den Seitenwegen bis wir am Gieselau-Kanal abbiegen mussten. Der Gieselau-Kanal verbindet die Untereider mit dem Nord-Ostsee-Kanal. Nach dem kleinen Schlenker wechselten wir die Seiten und folgten der NOK-Route, die uns durch das Biotop der Haaler Au führte. Mitten in der Wildnis, weit entfernt von jeder Wasserstraße, standen drei Schiffspoller verborgen im Dickicht. Vermutlich ein Artefakt des alten Eider-Kanals. In einem weiten Bogen kehrten wir wieder zum Nord-Ostsee-Kanal zurück.

das "Wiesenkreuzfahrtschiff" die Saga Sapphire
Gegenverkehr hat Vorfahrt
Idylle an der Eider bei Nübbel

Obwohl wir noch weit vom Kanal entfernt waren, konnten wir ein Kreuzfahrtschiff sehen, dass scheinbar mitten durch die Felder und Wiesen fuhr. Beim Näherkommen stellten wir jedoch fest, dass es sich nicht fortbewegte, sondern in der Ausweichstelle bei Breiholz auf entgegenkommende Containerfrachter warten musste. Für eine Weile schauten wir uns das Schauspiel an und klönten mit Schaulustigen aus der Gegend, die uns noch ein paar Tipps mit auf den Weg gaben. Kurz darauf stand auch für uns wieder eine Fahrt mit einem Schiff an. Die Fähre brachte uns zurück an das Nordufer. Bevor es aber nach Rendsburg weiter ging, führte uns der Radwanderweg erst einmal in die entgegengesetzte Richtung. Ab  Breiholz folgten wir der Eider nach Hörsten. Dort kamen wir wieder an den Kanal zurück. Am Rande des Weges trafen wir auf Radler die gerade eine Pause einlegten und wie wir noch nach Rendsburg wollten. Im Gespräch mit ihnen, erfuhren wir, dass sie mit ihrer Unterbringung im Hotel Bess in Albersdorf sehr zufrieden waren. Bei Nübbel verlässt der Radwanderweg wieder den Kanal, kreuzt die Eider und führt über Fockbek weiter nach Rendsburg. Am Fockbeker See hatten wir uns dann das erste Mal verfahren. Nach einer Wegbiegung standen wir plötzlich vor einem Weidegatter, dass den die Weiterfahrt auf dem Weg versperrte. Wir entschieden uns dagegen die Weide zu überqueren, um nicht die schon neugierig gewordene Kuhherde aufzuschrecken und suchten uns lieber einen sicheren Weg zurück auf die richtige Route. Zum Hotel Neuwerk in Rendsburg war es nun aber nicht mehr weit. Nach wenigen Kilometern erreichten wir unser Ziel. Der Carport im Hinterhof des Hotels, wo eigentlich der Parkplatz für die Räder sein sollte, war durch einen abgestellten Kleinbus blockiert. Über den Seiteneingang gelangten in den Gastraum, wo wir jemand fanden, bei dem wir uns anmeldeten. Das Zimmer unter dem Dach glich in Komfort und Ausstattung dem in Glückstadt, war jedoch ein wenig geräumiger. Zunächst genossen wir eine erfrischende Dusche im sauberen und modern eingerichteten Badezimmer.

am Ziel die Königstraße in Rendsburg
das Stadttheater
auf dem Altstädter Markt

Danach machten wir uns auf die schon übliche Entdeckungstour. In einem Buchladen am Jungfernstieg erstanden wir eine Radwanderkarte, um für alle Fälle gerüstet zu sein, wenn wir mit dem Rad auch die letzte Etappe von Kiel nach Hamburg zurück fahren müssten. Über das Angebot an Gastronomiebetrieben in der romantischen Altstadt Rendsburgs gibt es nicht zu meckern. Es findet sich für jeden Geschmack und Geldbeutel das geeignete Lokal. Wir hatten diesen Abend Appetit auf Spezialitäten aus Dalmatien. Nach dem Essen wollten wir eigentlich in der Hotelbar noch ein gepflegtes Bier trinken und schon mal die grobe Route für den Heimweg auf der neu erworbenen Karte eintragen. Zu unserem Leidwesen war mittwochs Ruhetag. In der unmittelbaren Umgebung fand sich auch kein geeignetes Lokal um noch einen Absacker zu trinken. Die einzige Möglichkeit wäre  der Besuch in einer dunklen Raucherkneipe. Kurz entschlossen bestellten wir uns zwei Flens zum Mitnehmen und flüchteten mit unserer Beute eilig wieder an die frische Luft. Zurück im Hotelzimmer erfuhren wir aus den TV-Nachrichten, dass es möglicher Weise zu Schlichtungsverhandlungen zwischen der Gewerkschaft und der Bahn kommen würde. Trotzdem trugen wir vorsichtshalber den möglichen Streckenverlauf für unseren Heimweg in die Karte ein.

Mehr Bilder findet ihr im Online-Album zur unserer Radtour.



Die komplette Tour:
Radtour Elbe/NOK - die Vorbereitung
Radtour Elbe/NOK - von Hamburg nach Glückstadt
Radtour Elbe/NOK - von Glückstadt nach Hanerau-Hademarschen
Radtour Elbe/NOK - von Hanerau-Hademarschen nach Rendsburg
Radtour Elbe/NOK - von Rendsburg nach Kiel
Radtour Elbe/NOK - von Kiel nach Hamburg

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